Vergnügliche Mördersuche zum Jubiläum
Inwil. Die Eibeler Volksbühne feiert ihr Jubiläum mit einer Uraufführung. Die bittersüsse Krimikost wird zum Spektakel.
In Inwil wird seit 25 Jahren Theater gespielt, und dies mit immer noch 13 aktiven Gründungsmitgliedern. Eines davon ist Regisseur Herbert Weber, der 20 Jahre auf der Bühne stand und zum dritten Mal den Regiestuhl besetzt. «Es freut uns, dass wir zum Jubiläum eine Uraufführung präsentieren dürfen», schwärmte er an der Hauptprobe. Das Stück «Manuel» wurde 2012 von der Schaffhauserin Claudia Gysel geschrieben und von der Eibeler Volksbühne in 33 Proben in eine ebenso spannende wie unterhaltsame Krimikomödie umgesetzt.
Die Autorin verlieh den neun Rollen dankscharfzüngiger Dialoge und prägnanter Eigenschaften viel Persönlichkeit, welche von den Spielerinnen und Spielern gekonnt dargestellt werden. Da treffen Laster und Neurosen derart pointiert aufeinander, dass die Mördersuche zum höchst vergnüglichen Spektakel wird.
Jede kannte den Toten
Im Hotel Seefrieden geschieht Mysteriöses: «Jemand zieht alle Fäden und lässt uns tanzen wie Marionetten», stellt Bettina Zimmermann (Sybille Meyerhans) fest, die, wie die vier anderen weiblichen Hotelgäste unter einem Vorwand in das heruntergekommene Haus am See gelockt wurde. Jede gibt vor, hier nur ein Wellness-Weekend verbringen zu wollen. Doch den Wellness-Bereich gibts gar nicht, was bezwecken die Damen also? Die Spannung erreicht ihren Höhepunkt, als Hotelgast Manuel Hagen (Andreas Seiler) tot bei den Küchenabfällen gefunden wird. Eine abgebrochene Flasche im Hals hat sein Leben beendet. Es stellt sich heraus, dass jede der Damen den Toten kannte.
Die Geschehnisse werden parallel in zwei Zeitfenstern erzählt: zum einen zur Tatzeit im Hotel, zum anderen tags darauf im Kommissariat. Der schnelle Wechsel zwischen Ort und Zeit gelingt durch ein fahrbares Verhörzimmer, das vor das Hauptbühnenbild geschoben
werden kann. Damit dieser Effekt gelingt, müssen alle vor und hinter den Kulissen sehr konzentriert arbeiten, was an der Hauptprobe perfekt gelang.
Yvonne Imbach
kanton@luzernerzeitung.ch